Thunder and snow at the big hole!

Guten Abend zusammen,
Heute hatten wir unseren Grand-Canyon Tag.
Wir waren etwas in Sorge wegen dem Wetter, da es die letzten Tage hier im Gebiet sehr viel und stark geregnet hat.
Als wir am Morgen in Kanab aufbrachen, waren es noch angenehme 27 Grad. Auch nach dem exzellenten Frühstück im „Jacobs Inn“ am Jacobs Lake war ich noch guter Dinge, das die kurze Hose und das Top reichen würden.
Mit jeder Meile der wir uns dem Grand Canyon näherten wusste ich allerdings, dass das wohl zu optimistisch war. Das Thermometer war auf 14 Grad gefallen! Brrrr…also schnell umdisponiert und die lange Hose aus dem Koffer geholt. Die Männer haben harte Kerle gespielt. Man konnte es auch erahnen an den Schneeresten die noch im Wald zu sehen waren…
Wir haben uns dieses Jahr für den North-Rim entschieden, da der South-Rim einfach viel zu weit weg von der Route gelegen hätte und wir so einen weiteren Tag verloren hätten.
Außerdem kannte Marcel den North-Rim noch nicht.
Ich muss gestehen ich hatte den North-Rim in anderer Erinnerung, aber 13 Jahre ist ja auch eine lange Zeit 😉
Es war jedenfalls nicht weniger beeindruckend als am South-Rim und es waren hier auch deutlich weniger Touristen zu sehen! Das Verhältnis liegt bei 20% North-Rim und 80% South-Rim. Also wirklich sehr entspannend!
Als wir am Visitor-Center ankamen, waren im Hintergrund sehr dunkle Wolken zu sehen, sodass wir uns nur für einen kleinen Hike entschieden.
Angeschlagen war er mit 30 Minuten, nach deutscher Zeit waren 15 Minuten wohl realistischer. Dieses Phänomen haben wir schon des öfteren festgestellt, wenn uns ein Amerikaner gesagt  hat, oh das sind 10 Minuten Fußweg, waren es tatsächlich eher 3 Minuten.
Der Bright-Angel-Point war wirklich ein niedlicher kleiner Hike, der uns einen ersten tollen Ausblick gab. Das aufkommende Regenwetter ist sauber an uns vorbeigezogen, sodass wir noch zwei weitere kleinere Aussichtspunkte mit klasse Aussichten auf dem Hike besuchten. Norbert hatte auf den kleinen Wegen zwischenzeitlich mit seiner Höhenangst zu kämpfen, aber er hat sich erfolgreich seiner Angst gestellt und wurde ebenso durch die Aussicht belohnt!
Nach dem Visitor-Center und dem Mini-Hike haben wir beschlossen die weiteren möglichen Stationen aufzusuchen. Diese waren etwas weiter entfernt, sodass wir mit dem Auto fuhren. Der Weg wurde schmaler und gewundener, sodass wir nach 10 Meilen wussten, das wir nur noch einen der möglichen zwei Aussichtspunkte besuchen werden.
Der Point Imperia hat seinem Namen alle Ehrer gemacht! Hier ist man etwas höher und abseits zu dem Visitor-Center, sodass die Aussicht (man möge es kaum glauben) noch besser wurde! Aber der Grand Canyon ist einfach ein ganz besonderer Ort, der, egal an welcher Stelle des Canyons man steht, einfach immer wieder beeindruckend ist!
An dem Point Imperial war mein Ausflug an den Rand des Canyons recht schnell beendet, da ein Gewitter aufzog! Nun stehen da zwar noch zwei drei Bäumchen, aber die Gefahr ist trotzdem nicht zu unterschätzen, sodass nach recht kurzer Zeit auch die Männer in das Auto folgten! Das Gewitter brachte dann die endgültige Entscheidung den Rückweg anzutreten, bzw. die weiterreise nach Page.
Der Zeitpunkt unserer Reise ist bewusst in den Mai gelegt worden, da wir den Frühling in den Staaten erleben wollten, so bringt es aber auch einige Unbeständigkeiten mit sich. Unter anderem das Wetter!
Das eben erwähnte Gewitter brachte uns dann tatsächlich Schnee!
Zwar nur Graupel, aber immerhin, es war weiß!
Der Schauer dauerte nicht lange und die Sonne kam wieder heraus. Auf dem Rückweg, haben wir am Wegesrand noch Maultierhirsche gesehen. Ich habe Norbert dann erst mal erklärt, das man in einem Nationalpark durchaus anhalten kann, wenn man eine interessante Entdeckung gemacht hat. Den wilden Truthahn vorher habe ich nur kurz im Fenster sehen können 😉
Aber es kann ja auch nicht jeder so bekloppt sein wie ich!
Nach dem Grand Canyon haben wir noch am Horsesshoeband angehalten. Von einem Geheimtipp kann man hier nicht mehr sprechen. Die Busse mit den Touristen werden hier im Minutentakt angekarrt…
Norbert hatte hier bei weitem am meisten mit seiner Höhenangst zu kämpfen, hier gibt es keine Absicherung durch Geländer, aber auch er war begeistert.
Jetzt sitzen wir drei in Trikos vor unserem Zimmer und lassen den Tag ausklingen.
Morgen ist dann großer Finaltag, sodass der komplette Tag danach ausgerichtet wird. Bei 9 Stunden Zeitverschiebung und 380 Km Strecke zwischen Page und Monticello bedarf das etwas Planung. Morgen werden wir also recht früh aufstehen und einen kleinen Zwischenstopp im Monument Valley einlegen, ehe wir zur Mittagszeit in Monticello ankommen und dann hoffentlich das Finale sehen können.
Drückt uns die Daumen, dass das alles Kloppt 😉
Bis dahin
Karo