Where Giants of the Sea Meet Dreams

Hallo ihr Lieben,

Ich weiß heute gar nicht, wo ich anfangen soll! Es war ein unbeschreiblich schöner Tag – und vermutlich das beste Wildlife-Erlebnis meines Lebens.

I don’t even know where to start today! It was an indescribably beautiful day – and probably the best wildlife experience of my life.

Wie es sich für Deutsche gehört, waren wir deutlich vor der angesagten Zeit am Treffpunkt – nicht zuletzt, weil unser Uber-Fahrer erstaunlich gut durch den Stadtverkehr gekommen ist. Bei Eagle Wing Tours angekommen, erhielten wir erst einmal eine dicke wind- und wasserdichte Winterjacke sowie eine Regenhose. Im ersten Moment fühlte sich das reichlich übertrieben an – immerhin hatten wir an Land sommerliche 25 Grad. Doch auf hoher See, bei 60–70 km/h im offenen Boot, war ich mehr als dankbar dafür.

As you’d expect from Germans, we arrived well before the scheduled time – helped by the fact that our Uber driver made it through city traffic remarkably well. At Eagle Wing Tours, we were first handed a thick wind- and waterproof winter jacket along with rain pants. At first, it felt a bit over the top – after all, it was a sunny 25°C on land. But out on the open sea, racing along at 60–70 km/h in an open boat, I was more than grateful for it.

Kleinere Sichtungen ließen wir zunächst links liegen, denn die Crew hatte ein besonderes Ziel im Auge: Zehn Buckelwale vor der Küste des Olympic Nationalparks. Anfangs blieb ich entspannt – ich hatte Buckelwale ja schon in Monterey Bay und San Francisco gesehen. Doch dieser Tag sollte anders werden. Zuerst hielten sich die Tiere noch in einiger Entfernung auf, während wir spannende Infos zu ihnen bekamen. Kurz bevor wir weiterfahren wollten, änderte sich jedoch alles: Drei Buckelwale schienen beschlossen zu haben, uns genauer unter die Lupe zu nehmen.

We skipped the first smaller sightings because the crew had a specific destination in mind: ten humpback whales off the coast of Olympic National Park. At first, I stayed relaxed – I’d already seen humpback whales in Monterey Bay and San Francisco. But this day was going to be different. At first, the whales kept their distance while we listened to fascinating information about them. Just before we were about to move on, everything changed: three humpbacks seemed to have decided to take a closer look at us.

Der Kapitän stellte den Motor ab, als die Wale immer näher kamen. Zuerst tauchten sie hinter uns auf – und dann, keine zehn Meter vom Boot entfernt, brachen sie plötzlich durch die Wasseroberfläche, pusteten uns direkt an und verschwanden mit einem leichten Trompetenlaut wieder in der Tiefe. Es war atemberaubend! Die Guides meinten anschließend, wir sollten am besten nie wieder Whale Watching machen – so ein Erlebnis habe man nur sehr selten.

The captain turned off the engine as the whales came closer and closer. First they surfaced behind us – and then, less than ten meters from the boat, they suddenly broke through the surface, exhaled in our direction, and slipped back beneath the waves with a soft trumpeting sound. It was breathtaking! Afterwards, the guides told us we might as well never go whale watching again – experiences like that are extremely rare.

Nach diesem Höhepunkt trennten sich unsere Wege von den Buckelwalen. Die Crew wollte uns unbedingt noch eine weitere Stelle zeigen. Nach einer rasanten Fahrt erreichten wir eine Gruppe von acht Booten – für mich war sofort klar: Das mussten Orcas sein! Tatsächlich hatten sich zwei Gruppen von Bigg’s Orcas zusammengeschlossen, und unter ihnen schwammen zwei ausgewachsene Bullen mit riesigen, kerzengeraden Rückenflossen, die aus der Ferne schon beeindruckend wirkten. Doch erst aus der Nähe spürte man ihre Kraft: Sie glitten nicht einfach durchs Wasser, sie schnitten regelrecht hindurch – schnell, kraftvoll und mit einer Eleganz, die man kaum beschreiben kann. Mit nur wenigen Flossenschlägen legten sie in Sekunden mehrere Bootslängen zurück, tauchten kurz auf, atmeten hörbar aus und verschwanden dann wieder in der Tiefe.

After this incredible highlight, we parted ways with the humpbacks. The crew was eager to take us to one more location. After another high-speed ride, we came upon a group of eight boats – and I knew instantly: these had to be orcas! Indeed, two groups of Bigg’s orcas had joined forces, and among them were two fully grown males with enormous, perfectly straight dorsal fins that were impressive even from a distance. Up close, you could feel their power: they didn’t just move through the water, they sliced through it – fast, powerful, and with an elegance that’s hard to describe. With just a few strokes of their flukes, they covered several boat lengths in seconds, surfaced briefly, exhaled audibly, and then disappeared again into the depths.

Worte können kaum beschreiben, wie unglaublich es war, diese mächtigen Jäger in freier Wildbahn zu sehen. Mein Kindheitstraum erfüllte sich – und das schon an Tag drei der Reise. Vor Glück liefen mir einfach die Tränen.

Words can hardly describe how incredible it was to see these powerful hunters in the wild. A childhood dream of mine came true – and on just the third day of the trip. Tears of pure joy were streaming down my face.

Zum krönenden Abschluss hielten wir noch bei zwei Seelöwenkolonien: mächtige Steller-Seelöwen, die größte Robbenart, und kalifornische Seelöwen. Dazu kamen unzählige Möwen und andere Seevögel. Für längere Beobachtungen reichte die Zeit leider nicht mehr, aber das spielte keine Rolle – dieser Tag war ohnehin schon perfekt.

To round off the day, we stopped at two sea lion colonies: mighty Steller sea lions – the largest seal species – and California sea lions. We also saw countless gulls and other seabirds. We didnt have much time to linger, but it didn’t matter – this day had already been absolutely perfect.

Liebe Grüße

KaroCel

Victoria and a Long Walk – Moments by the Sea

Hallo ihr Lieben,

Ich bin gestern früh wieder viel zu früh wach geworden. Bei diesem traumhaften RV-Platz habe ich mich dann kurzerhand entschlossen, den Sonnenaufgang am Strand zu genießen. Ein Träumchen! Ich konnte viele verschiedene Vögel beobachten und wurde am Ende sogar noch mit dem Anblick eines einzelnen Schweinswals belohnt.

Yesterday, I woke up far too early again. With such a stunning RV park, I decided on the spur of the moment to head down to the beach and watch the sunrise. It was pure bliss! I spotted plenty of different birds and was even rewarded with the sight of a single harbour porpoise in the end.

Marcel hat den wunderschönen Strand derweil für eine kleine Joggingeinheit genutzt. Nach dem Frühstück sind wir noch eine ausgiebige Runde am Strand gelaufen. Durch die Ebbe war eine Sandbank freigelegt, die am Abend zuvor noch gar nicht zu erahnen war. Auf dieser sind wir dann gut eine Stunde spazieren gegangen. Dabei gab es ein interessantes Phänomen: Marcel wurde von einem Mini-Blowhole „bespuckt“. Diese kleinen Wasserfontänen entstehen oft, wenn sich Luft unter der Sandoberfläche staut und dann mit dem nächsten Wellendruck explosionsartig nach oben schießt.

Meanwhile, Marcel made good use of the beautiful beach for a quick morning jog. After breakfast, we went for a long walk along the shore. Because the tide was out, a sandbank had emerged that we couldn’t even guess existed the night before. We strolled along it for a good hour. Along the way, we came across an interesting phenomenon: Marcel got “splashed” by a mini blowhole. These little water fountains form when air gets trapped beneath the sand’s surface and is then pushed up forcefully with the next wave.

Nachdem wir alles sicher verstaut hatten, ging es zum lokalen Farmers Market, wo wir uns mit frischem Salat und Obst eingedeckt haben. Ich glaube, ich habe noch nie so gute Heidelbeeren gegessen! Anschließend sind wir noch zu einem Camper- und einem Liquor-Store gefahren – Alkohol wird hier wie in den USA in speziellen Geschäften verkauft, darf aber ohne Papiertüte transportiert werden. Die Dame an der Kasse meinte nur lachend: „Wir sind doch keine Amerikaner!“ 😁

Once everything was packed up safely, we headed to the local farmers’ market to stock up on fresh salad and fruit. I don’t think I’ve ever had blueberries that tasted so good! After that, we stopped by both an RV store and a liquor store – alcohol is sold in special shops here, just like in the US, but you’re allowed to carry it without a paper bag. The lady at the counter just laughed and said, “We’re not Americans!” 😁

Danach haben wir uns auf den Weg nach Victoria gemacht. Unser Stellplatz hier ist ebenfalls ein Träumchen – direkt auf einer Landspitze, umgeben von Wasser. Außerdem haben wir hier zum ersten Mal Full-Service Hook-up, sprich Strom und Wasser direkt am Platz. Leider scheint unser Wasseranschluss nicht ganz dicht zu sein – er tropft ständig. Mal sehen, was sich Fraserway dazu einfallen lässt. Wir haben aber erst einmal die Tanks befüllt, damit kommen wir locker ein bis zwei Tage hin.

From there, we made our way to Victoria. Our campsite here is another real gem – right on a small peninsula, surrounded by water. Plus, for the first time, we have a full-service hook-up, meaning electricity and water right at our site. Unfortunately, our water connection doesn’t seem to be completely sealed, so it’s been dripping non-stop. We’ll see what Fraserway comes up with to fix that. For now, we simply filled the tanks, which should last us a day or two.

Am Nachmittag sind wir den Westbay Walkway bis nach Downtown bzw. Oldtown Victoria gelaufen. Dieser Weg zieht sich gefühlt ewig, da nach jeder Bucht gleich die nächste kommt und man kaum das Gefühl hat, wirklich voranzukommen. Trotzdem war es ein toller Spaziergang – nur gestern bei der Wärme auch etwas anstrengend.

In the afternoon, we walked the Westbay Walkway all the way to downtown and Old Town Victoria. This path feels endless, as one bay is always followed by another, and you hardly feel like you’re getting any closer to the city. Still, it was a beautiful walk – just a bit tiring in the warm weather yesterday.

Victoria selbst wirkt für uns wie eine Mischung aus San Francisco und London – und ist ganz klar ein Touristen-Hotspot. Kein Wunder, hier legen regelmäßig große Kreuzfahrtschiffe an. Zum Abschluss sind wir noch zum Fisherman’s Wharf spaziert, haben uns bei Eagle Wings, unserem Whale-Watching-Anbieter für heute, die letzten Infos geholt und danach leckeres Seafood mit einem kühlen Bier genossen.

Victoria itself feels to us like a mix between San Francisco and London – and it’s clearly a tourist hotspot. No surprise, as large cruise ships dock here regularly. We ended our walk at Fisherman’s Wharf, got the final details from Eagle Wings, our whale-watching provider for today, and then enjoyed a delicious seafood dinner with a cold beer.

Den Heimweg haben wir dann mit einem Wassertaxi angetreten. Diese niedlichen kleinen Nussschalen bringen einen gemütlich von A nach B – ein echtes Muss, wenn man in Victoria ist.

For the journey back, we hopped on a water taxi. These adorable little boats shuttle you from one point to another – definitely something you have to try when visiting Victoria.

Liebe Grüße

KaroCel

Routenplanung

Hallo ihr Lieben,

Jetzt sind es nur noch 8 Tage bis es endlich losgeht. Es wird also höchste Zeit, euch in unsere Route einzuweihen!

Only 8 days to go until our adventure finally begins. So it’s high time we let you in on our route!

Unsere Reise beginnt in Vancouver, wo wir nach der Ankunft unseren Camper übernehmen. Nach einer ersten Orientierung setzen wir mit der Fähre nach Vancouver Island über und lassen die Großstadt langsam hinter uns. Unser erster Halt ist das kleine Küstenstädtchen Sidney – ein ruhiger Einstieg in die Inselwelt mit Meerblick und entspannter Atmosphäre.

Our journey starts in Vancouver, where we’ll pick up our camper after landing. After getting our bearings, we’ll take the ferry over to Vancouver Island and gradually leave the big city behind. Our first stop is the small coastal town of Sidney – a peaceful introduction to island life with ocean views and a relaxed atmosphere.

Weiter geht es nach Victoria. Dort verbringen wir etwas Zeit, schlendern durch die Straßen und unternehmen eine erste Whale Watching Tour – ein besonderes Erlebnis gleich zu Beginn der Reise.

Next, we head to Victoria. We’ll spend some time there, strolling through the streets and heading out on our first whale watching tour – a special highlight right at the start of the trip.

Anschließend folgen wir der Ostküste Richtung Norden und erreichen Nanaimo – ein guter Ort für eine Pause, bevor wir die Insel queren.

From there, we follow the east coast north to reach Nanaimo – a good spot to take a break before crossing the island.

Die Fahrt nach Tofino bringt uns durch wechselnde Landschaften bis an die wilde Westküste. Dort nehmen wir uns ein paar Tage Zeit, um durchzuatmen, am Meer entlangzuwandern – und vielleicht den ein oder anderen Versuch auf dem Surfbrett zu wagen.

The drive to Tofino takes us through changing landscapes all the way to the wild west coast. We’ll spend a few days there to unwind, hike along the beach – and maybe give surfing a try.

Danach geht es zurück an die Ostseite nach Campbell River, wo wir noch einmal die Ruhe und Weite der Natur genießen, bevor wir unseren nördlichsten Punkt erreichen: Alder Bay. Abgelegen und still, ist es der perfekte Ort für eine weitere Whale Watching Tour und ein paar ruhige Tage fernab vom Trubel.

Then we return to the east coast, to Campbell River, where we’ll soak in the peace and space of nature once more before reaching our northernmost destination: Alder Bay. Remote and quiet, it’s the perfect place for another whale watching tour and a few calm days far from the hustle and bustle.

Schließlich setzen wir wieder aufs Festland über und fahren über den Sea-to-Sky Highway nach Whistler. Dort lassen wir es langsam ausklingen, bevor wir zurück nach Vancouver fahren, den Camper abgeben und die letzten Eindrücke dieser Reise mitnehmen.

Finally, we’ll head back to the mainland and drive along the Sea-to-Sky Highway to Whistler. That’s where we’ll start to wind things down before returning to Vancouver, dropping off the camper, and taking our final impressions of this journey with us.

Wie immer werde ich berichten, wie zuverlässig das klappt, werden wir sehen. Gerade im inneren und nördlichen Teil der Insel ist der Netzempfang wohl eher dürftig.

As always, I’ll try to keep you posted – let’s see how well that works out. Especially in the island’s interior and northern regions, reception might be spotty.

Ganz liebe Grüße

KaroCel